„Ich bin bei Dir.“ Mein Kind braucht Nähe.

Die Idee ist …

... kindliche Gefühle ernst zu nehmen. Und sich in Ihr Kind hineinzuversetzen.

Im Leben eines kleinen Kindes passieren jeden Tag aufregende Dinge. Manchmal ist das Kind geradezu überwältigt von seinen Gefühlen. Dann braucht es Ihre Unterstützung, um die Gefühle zu verarbeiten.

Ein Beispiel ist das „Fremdeln“: Wenn Babys fremde Menschen sehen, reagieren sie oft ängstlich. Diese Unsicherheit gegenüber Fremden entsteht meist zwischen dem 4. und 8. Lebensmonat. Dann ist es besonders wichtig, dass Sie Ihrem Baby Sicherheit geben. Dass Sie zeigen: Alles ist in Ordnung. Lassen Sie Ihr Kind spüren, dass Sie immer für es da sind. Dann kann es nach und nach neugieriger werden und die Welt entdecken.

Beobachten Sie Ihr Kind. Lernen Sie sein Verhalten kennen. Vielleicht „fremdelt“ es im Moment sogar, wenn es vertraute Personen trifft. Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst. Und beruhigen Sie es liebevoll.

Was Ihr Kind jetzt besonders braucht, ist Nähe. Keine Sorge, Nähe geben ist kein Verwöhnen! Im Gegenteil: Nähe ist wichtige seelische „Nahrung“ für Ihr Kind. So stärken Sie es für sein Leben. Und es lernt, dass es mit all seinen Gefühlen willkommen ist. Das schafft Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Versuchen Sie ganz bewusst, sich in Ihr Kind hineinzuversetzen. Folgendes Beispiel kann Ihnen dabei helfen:

Papa: „Schau mal, wer da zur Tür herein kommt."

  • Baby: Oh, Papa! Da ist eine Person, die ich nicht kenne.

Papa: „Da kommt der Papa von Finn."

  • Baby: Ich bin unsicher und halte mich an Deinem T-Shirt fest.

Papa:  „Das ist Dir wohl ein bisschen unheimlich und Du möchtest meine Nähe."

  • Baby: Ich möchte Dich ganz fest in den Arm nehmen.

Papa: „Ich nehme Dich nah an mich. Du darfst dich ankuscheln. Ich gebe Dir damit Sicherheit."

  • Baby: „Bei Dir fühle ich mich sicher. Jetzt geht es mir schon besser.

Papa: „Halt Dich an mir fest. Ich bin bei Dir. Dann kannst Du Dir Finns Papa genau ansehen."

  • Baby: In Deiner Nähe riskiere ich einen Blick. Auf Deinem Arm fühle ich mich sicher.

Das könnten Ihr Baby im Anschluss an die Begegnung denken:

Ich war sehr unsicher und hatte Angst. Ich habe mich sogar etwas erschreckt. Finns Papa hat einen Bart, stell Dir das mal vor! So was habe ich noch nie gesehen.

Du hast mir geholfen. Du hast gesehen, dass ich Deine Nähe brauche und hast zugelassen, dass ich Dich ganz fest drücke. Du warst ganz ruhig und sicher. Das hat auch mich beruhigt und ich habe mich sicher gefühlt. Ich hatte keine Angst mehr. So konnte ich Finns Papa genau anschauen. Weil ich sehr neugierig bin. Vielleicht ist er auch ganz nett. War das aufregend! Danke Papa, Du hast mir geholfen, meine Gefühle zu sortieren.

Kennen Sie auch solche Situationen mit Ihrem Kind?

Wer macht mit?

Eltern mit Baby oder Kleinkind

Worauf ist zu achten?

Jeder Mensch ist anders – und jedes Kind hat individuelle Bedürfnisse. Lernen Sie Ihr Kind in Ruhe kennen und genießen Sie die besondere Verbundenheit.

Zum Anschauen und Anhören:

Foto-Quelle: Krüger und Thiel Institut Wuppertal