Schwangerschaftsberatungsstellen sind nicht nur für werdende Eltern da

Eine Aufgabe der Schwangerschaftsberatungsstellen ist die Beratung von werdenden Müttern und Vätern. Die Beratungsstellen unterstützen Familien aber auch, wenn das Kind auf der Welt ist.

Schwangerschaftsberatungsstellen decken ein weites Feld an Angeboten ab. Einige dieser Angebote würde man dort nicht vermuten, zum Beispiel Eltern-Kind-Spielgruppen. Marie, eine 22-jährige Mutter, besucht so eine Spielgruppe mit ihrer 18 Monate alten Tochter. Darauf aufmerksam geworden war die junge Frau während ihrer Schwangerschaft. Damals wusste die Auszubildende nicht, ob und wie sie mit einem Kind finanziell über die Runden kommt. Bei der Schwangerschaftsberatung erfuhr sie, was ihr an Unterstützung zusteht. Und dass die Schwangerschaftsberatungsstelle auch Angebote für junge Eltern hat.

Kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym

Eine Schwangerschaft kann viele Fragen aufwerfen. Professionelle Beraterinnen und Berater helfen bei der Orientierung. Auf Wunsch begleiten sie die gesamte Schwangerschaft. Dann beraten sie zum Beispiel auch zu den Vorsorgeuntersuchungen oder zur Pränataldiagnostik. Den Anspruch auf Beratung hat jede Schwangere.

Auch nach der Geburt sind die Beratungsstellen für Mütter und Väter da: Zum Beispiel bei Fragen zur Erziehung oder bei Konflikten in der Partnerschaft. Die Fachkräfte beraten zudem Paare, beispielsweise zu Familienplanung und Sexualität.

Die Beratung in den Schwangerschaftsberatungsstellen ist freiwillig und kostenfrei. Alles, was dort besprochen wird, bleibt vertraulich. Auf Wunsch kann man sich auch anonym beraten lassen.

Schwangerschaftsberatungsstellen in Ihrer Nähe

Schwangerschaftsberatungsstellen gibt es bundesweit. Zu den öffentlichen Trägern zählen Städte und Landkreise. Zu den freien Trägern zählen Wohlfahrtsverbände wie die Arbeiterwohlfahrt oder das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie und der Caritasverband. Oder Organisationen wie pro familia und Donum Vitae. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über die Schwangerschaftsberatungsstellensuche der BZgA.

Rat und Unterstützung in vielen Bereichen

Schwangerschaftsberatungsstellen sind thematisch sehr breit aufgestellt. Sie bieten unter anderem:

  • Beratung zu finanziellen Leistungen und Hilfen für Schwangere und Familien, zum Beispiel Kindergeld, Mutterschafts-, Arbeitslosen- und Wohngeld
  • Hilfe bei der Beantragung von finanzieller Unterstützung für Schwangere in Not bei der Bundesstiftung Mutter und Kind. Die Beantragung ist nicht in allen Schwangerenberatungsstellen möglich. Eine geeignete Beratungsstelle finden Sie über die Schwangerschaftsberatungsstellensuche. Setzen Sie dort ein Häkchen bei „Beantragung von Mitteln der Bundesstiftung Mutter und Kind“.
  • Rechtliche Beratung, zum Beispiel bei Fragen zum Kindesunterhalt, Unterhaltsvorschuss und zum Sorge- und Umgangsrecht
  • Beratung von minderjährigen Müttern
  • Begleitung bei einer vertraulichen Geburt, damit Frauen anonym und sicher entbinden können
  • Oft haben die Beratungsstellen weitere Angebote. Sie beraten zum Beispiel zum Stillen, zur Entwicklung des Kindes oder zum Umgang mit Babys, die viel schreien. Oder sie helfen bei der Beantragung von Mutter-Kind-Kuren, bieten Stillgruppen an oder Eltern-Kind-Gruppen.
  • Ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung: Ist eine Schwangere unsicher, ob sie die Schwangerschaft austragen möchte, erhält sie eine Schwangerschaftskonfliktberatung. Diese Beratung bieten nur staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen an. Entscheidet sich die Schwangere für einen Schwangerschaftsabbruch, erhält sie dort auch den dafür notwendigen „Beratungsschein“. Eine geeignete Beratungsstelle finden Sie über die Schwangerschaftsberatungsstellensuche. Setzen Sie dort ein Häkchen bei „Beratungsschein“.

Fachkräfte mit fundierter Ausbildung

Die Beraterinnen und Berater in den Schwangerschaftsberatungsstellen sind Fachkräfte mit einer fundierten Ausbildung. In der Regel kommen sie aus Bereichen wie Sozialpädagogik, Sozialarbeit oder Psychologie. Sie haben sich zu rechtlichen und sozialen Themen fortgebildet, die für Schwangere und Familien wichtig sind. Außerdem haben sie eine Zusatzqualifikation zur psychosozialen Beratung in Not- und Konfliktsituationen absolviert.

Eingebunden ins Netzwerk Frühe Hilfen

Schwangerschaftsberatungsstellen sind wichtige Anlaufstellen der Frühen Hilfen. Wo ihr Aufgabenfeld endet, vermitteln sie gezielt in andere freiwillige und kostenlose Angebote der Frühen Hilfen. Einige Beratungsstellen halten auch selbst Angebote der Frühen Hilfen vor. Sie vermitteln beispielsweise Familienpatenschaften oder koordinieren den Einsatz von Gesundheitsfachkräften. So finden werdende Eltern schon früh die passende Unterstützung.