Warum Schütteln so gefährlich ist

Viele Menschen unterschätzen, wie gefährlich das Schütteln von Babys und Kleinkindern ist. Dabei kann Schütteltrauma zu schweren bleibenden Schäden bei einem Kind führen. 

Wenn Eltern für wenige Sekunden die Kontrolle über sich verlieren und ihr Baby schütteln, können sie ihm lebenslang schaden. Säuglinge können ihren Kopf noch nicht alleine halten. Beim Schütteln wird der Kopf vor- und zurückgeworfen. Dabei kann es zu schweren Verletzungen im Gehirn kommen, das bei einem kleinen Kind noch sehr zart ist. Man spricht dann von einem Schütteltrauma.

Brauchen Sie Unterstützung?

Ist Ihnen das Schreien Ihres Babys zu viel? Dann holen Sie sich Hilfe. Beratungsstellen und Anlaufstellen in Ihrer Nähe finden Sie in der bundesweiten Suche Schreiambulanzen.

Was passiert bei einem Schütteltrauma?

Bei einem Schütteltrauma können Blutgefäße und Nervenbahnen reißen, der Atem aussetzen und es zu einem Sauerstoffmangel kommen – mit schlimmen Folgen für das Kind: 

50 bis 70 Prozent der Babys, die mit Schütteltrauma in Kliniken gebracht werden, erleiden:

  • Krampfanfälle
  • Erblindung
  • Sprachstörungen
  • Lernschwierigkeiten
  • Entwicklungsverzögerungen
  • schwerste bleibende körperliche und geistige Beeinträchtigungen

10 bis 30 Prozent der Kinder sterben sogar. Nur schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Säuglinge, die in Kliniken gebracht werden, überleben ein Schütteltrauma ohne bleibende Schäden.

Kurzfassung: „Niemals schütteln! Wenn Babys nicht aufhören zu schreien“

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Quelle: NZFH/BZgA 2017

Von Schütteltrauma sind hauptsächlich Säuglinge betroffen. Aber auch Kleinkinder können durch Schütteln schwer verletzt werden. Jährlich werden schätzungsweise 100 bis 200 Säuglinge und Kleinkinder mit Schütteltrauma in deutsche Kliniken gebracht. Expertinnen und Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Stark sein - Kontrolle behalten

Unstillbares Schreien kann Eltern sehr belasten und überfordern. Damit Eltern nicht die Beherrschung verlieren, empfehlen Expertinnen und Experten die folgende Strategie:

  1. Legen Sie Ihr Baby an einen sicheren Ort, zum Beispiel ins Gitterbett oder auf den Boden.
  2. Verlassen Sie kurz den Raum.
  3. Atmen Sie durch.
  4. Schauen Sie alle paar Minuten nach Ihrem Kind.
  5. Holen Sie sich wenn nötig Unterstützung.

Wichtig: Sollten Sie die Beherrschung verloren und Ihr Baby oder Kleinkind geschüttelt haben: Bringen Sie Ihr Kind sofort zur nächsten Klinik!

Informieren Sie auch Großeltern, Nachbarn und Babysitter über die Gefahren des Schüttelns von Babys und Kleinkindern. Denn viele Menschen unterschätzen, wie lebensgefährlich das Schütteln von Kindern sein kann. Dies hat eine repräsentative Umfrage des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen 2017 gezeigt. Demnach glaubten 24 Prozent der Befragten irrtümlicherweise, dass Schütteln für ein Baby nicht schön sei, ihm aber nicht schade.

So halten Sie Ihr Baby richtig

Babys haben im Verhältnis zu ihrem Körper einen schweren Kopf, den sie nicht alleine halten können. Ihre Nackenmuskulatur ist dafür noch nicht ausreichend ausgebildet. Stützen Sie deshalb den Kopf des Babys immer ab.

Baby hochnehmen

Quelle: www.kindergesundheit-info.de

Baby halten

Quelle: www.kindergesundheit-info.de