Warum man schon Babys vorlesen kann

Wer seinem Baby vorliest, tut ganz viel Gutes für sein Kind. Schon wenige Minuten täglich reichen. Einfache Bilderbücher, Lese-Apps oder Fotobücher eignen sich gut zum Vorlesen.

Gerade die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung der Sprache besonders wichtig. Das Vorlesen hilft dem Baby dabei, sprechen zu lernen. Super funktioniert das beispielsweise mit einem einfachen Bilder- oder Wimmelbuch, das sich Eltern und Kind gemeinsam ansehen. Denn wenn man dem Baby erzählt, was auf den Bildern zu sehen ist, lernt es die Worte dazu kennen. Wissenschaftler sind sich daher einig: Man kann schon Babys vorlesen und sollte es sogar.

Dem Baby vorlesen: Das bringt‘s

Wenn Sie Ihrem kleinen Kind etwas vorlesen, sprechen Sie nicht nur mit ihm. Sie verbringen auch Zeit miteinander und kommen sich näher. Manche Bilderbücher sind witzig, dass man gemeinsam lachen kann. Andere Bücher laden dazu ein, über Gefühle zu sprechen.

Vorlesen fördert Ihr Kind in vielerlei Hinsicht. Stiftung Lesen nennt unter anderem folgende Gründe für Vorlesen:

  • Vorlesen schafft Nähe
  • Vorlesen erweitert den Wortschatz
  • Vorlesen fördert die Fantasie
  • Vorlesen fördert die Konzentration des Kindes
  • Vorlesen hilft, Lesen zu lernen
  • Vorlesen macht fit für die Schule

Keine Zeit vorzulesen?

Wer im Alltag sehr gefordert ist, ist abends oft müde. Doch: Wenn man sich einen Moment Zeit nimmt, es sich mit dem Kind auf dem Sofa gemütlich macht, kann das auch entspannen. Vorlesen kann auch helfen, dass das Baby oder Kleinkind ruhiger wird. Es kann ein schönes Ritual vor dem Schlafengehen sein. Oft braucht es danach weniger Aufmerksamkeit. Und: Wer seinem Kind öfter vorliest, sorgt dafür, dass das Kind bald auch allein Bücher anschaut.

Dem Baby vorlesen: Auch schön für Mamas und Papas

Dem Baby vorlesen – davon profitieren auch Eltern. Vor allem dann, wenn man beim Lesen gerne mal Quatsch macht und zum Beispiel Tier-Laute nachmacht. Kinder lieben es auch, wenn Mutter oder Vater die Stimme verstellt oder besonders laut oder leise liest. Denn: Ihr Kind ist Ihr größter Fan. Es freut sich, dass Sie Zeit mit ihm verbringen. Es ist dem Baby auch herzlich egal, wenn Sie nicht gut vorlesen können.

6 Tipps fürs Vorlesen

Die folgenden Tipps können helfen, damit das Vorlesen klappt:

  1. Lesen Sie in der Sprache vor, in der Sie sich wohl fühlen.
  2. Es muss nicht unbedingt ein Bilderbuch sein, das Sie Ihrem Baby vorlesen: Sie können auch eine Lese-App nutzen oder gemeinsam Fotobücher anschauen und beschreiben, was zu sehen ist. Reime aufsagen oder Kinderlieder singen gehören ebenfalls zum Vorlesen. All dies fördert den Wortschatz Ihres Kindes.
  3. Überlegen Sie: Wann passt das Vorlesen am besten in Ihren Alltag: Nach dem Einkauf? Abends im Bett? Wann haben Sie 5 bis 10 Minuten Zeit?
  4. Sorgen Sie beim Vorlesen für ein ruhiges Umfeld. So kann Sie Ihr Baby gut verstehen. Schalten Sie dabei Radio, Fernseher und andere Nebengeräusche aus.
  5. Gemütlich macht’s mehr Spaß: Auf dem Sofa, der Krabbeldecke oder im Bett lässt es sich besonders schön vorlesen. Einen Tee dazu?
  6. Vorlesen als Ritual: Wenn ein Kind daran gewöhnt ist, dass man ihm abends vorliest, freut es sich schon. Oft geht dann sogar das Zähneputzen viel schneller. Perfekt sind 10 bis 15 Minuten täglich.

Ich würde dem Baby vorlesen, aber es mag es nicht

Vielleicht mag Ihr Baby gerade nichts ansehen oder zuhören, weil es Hunger hat oder müde ist. Probieren Sie es einfach wieder. Wundern Sie sich außerdem nicht, wenn Ihr Baby das Buch einfach nur in den Mund nehmen möchte. Das ist normal. Babys erkunden die Welt mit allen Sinnen.

Kleinkinder können es außerdem manchmal nicht abwarten und wollen ganz schnell weiterblättern. Andere blättern zurück, weil sie etwas interessiert. Kinder, die schon sprechen können, zeigen oft auf die Sachen im Bilderbuch und sagen wiederholt, was sie sehen.

Größere Kinder beginnen außerdem Fragen zu stellen und so können Sie eine kleine Unterhaltung starten. Viele Kinder haben bald auch Lieblingsbücher. Sie sind glücklich, wenn man ihnen die Geschichte wieder und wieder vorliest.

Kostenlose und günstige Leseangebote

In praktisch jeder Stadt gibt es eine öffentliche Bücherei. Hier findet man viele Bücher, die man auch schon dem Baby vorlesen kann. Ein Ausweis für Kinder kostet in der Regel nichts und wird unkompliziert vor Ort ausgestellt. In der Regel kann man gleich mehrere Bücher ausleihen.

Kostenlose Geschichten zum Vorlesen im Internet bietet außerdem die Stiftung Lesen unter: https://www.einfachvorlesen.de/

Günstige Bücher findet man außerdem auf Baby- und Kinderflohmärkten.

Nützlich für Unterwegs: Kinder-Bücher

Ob bei der Ärztin oder beim Arzt, in der Bahn, in Auto oder Restaurant: Dem Baby vorlesen, das geht eigentlich überall. So lässt sich auch prima die Zeit überbrücken. Besonders wenn Kleinkinder quengelig sind, weil sie sich langweilen, können Bilderbücher eine echte Hilfe sein.

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