Wie werde ich Familienpatin oder Familienpate?

Wer sich sozial engagieren möchte und Freude am Zusammensein mit Kindern und Eltern hat, kann eine Familienpatenschaft in den Frühen Hilfen übernehmen. Wie man Familienpatin oder Familienpate werden kann, erfahren Sie hier.

Haben Sie Zeit und Lust, sich freiwillig zu engagieren? Sind Sie aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen? Suchen Sie eine neue Aufgabe? Möchten Sie sich weiterentwickeln? Wenn Sie sich auch noch gerne mit Kindern und jungen Eltern beschäftigen, dann könnte eine Familienpatenschaft für Sie interessant sein. Familienpatinnen und Familienpaten unterstützen Eltern mit Babys und Kindern von bis zu drei Jahren für ein paar Stunden in der Woche.

Wer Familienpatin oder Familienpate werden möchte, kann sich an Wohlfahrtsverbände, Vereine, Freiwilligenagenturen oder Anlaufstellen Frühe Hilfen wenden, die Familienpatenschaften vermitteln. Familienpatenschaften, auch Familienpartnerschaften oder ehrenamtliche Mitarbeit genannt, sind ein aufsuchendes Angebot der Frühen Hilfen. Viele Träger suchen Freiwillige. Haben Sie Interesse, sich freiwillig in den Frühen Hilfen zu engagieren? Dann wenden Sie sich entweder an eine Anlaufstelle der Frühen Hilfen oder an eine der unten genannten Organisationen (siehe unten: Links zu externen Angeboten).

Welche Unterstützung brauchen die Familien?

Die Familien brauchen meist Unterstützung bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben: Dies kann zum Beispiel sein:

  • Unterstützung bei der Versorgung des Kleinkindes oder seiner älteren Geschwister: Spiele im Freien, kleine Ausflüge, Hausaufgabenbetreuung
  • Begleitung bei Arztbesuchen
  • Unterstützung bei der Wohnungssuche

Die Besuche der Familienpatinnen und Familienpaten verschaffen Eltern eine kurze Verschnaufpause und können deren Familienalltag erleichtern. Was genau eine Familie braucht, hängt immer vom Einzelfall ab.

Wie sieht der zeitliche Umfang aus?

In der Regel ist eine Patenschaft zeitlich begrenzt. Sie dauert von einigen Wochen bis zu zwölf Monaten und umfasst je nach Absprachen zwei bis vier Stunden pro Woche. Jedenfalls in den allermeisten Fällen. Beide Seiten können die Patenschaften jederzeit beenden, wenn es zum Beispiel aus gesundheitlichen oder zeitlichen Gründen nicht mehr passt.

Bin ich während des Einsatzes versichert?

Während des Einsatzes sind die Freiwilligen haftpflicht- und unfallversichert. Für Ausgaben wie Fahrtkosten erhalten die Familienpatinnen und Familienpaten eine Aufwandsentschädigung. Wobei die vermittelnde Koordinationsstelle auf möglichst kurze Wege zwischen den Helfenden und den Familien achtet.

Welche Voraussetzungen sollte ich erfüllen?

Um Familienpatin oder Familienpate werden zu können, sind folgende Voraussetzungen nötig:

  • Die interessierte Person sollte volljährig sein.
  • Sie muss ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
  • Sie muss eine Schweigepflichterklärung unterschreiben.

Eine besondere fachliche Qualifikation ist nicht nötig. Hilfreich sind in jedem Fall aber folgende Erfahrungen, Eigenschaften und Kompetenzen:

  • Lebenserfahrung
  • Erfahrung im Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern
  • Toleranz und respektvolles Verhalten
  • Kontaktfreudigkeit
  • Offenheit für andere Interessen und Kulturen
  • Die Fähigkeit, die eigene Arbeit zu reflektieren

Bis zu einem gewissen Grad kann es auch wichtig sein, sich auf schwierige familiäre Situationen einzulassen. Gleichzeitig sollten die Freiwilligen auf ihre Grenzen achten, um in ihrer Rolle der Familienpatin beziehungsweise des Familienpaten zu bleiben.

Wie werde ich auf die Aufgabe als Familienpatin vorbereitet?

Auf die möglichen bevorstehenden Aufgaben bereiten die Fachkräfte in den Koordinationsstellen die Freiwilligen vor. Die Schulungsinhalte reichen von Kommunikation über die Entwicklung von Kindern bis zum Umgang mit Familien in Krisen. In den Schulungen werden auch die Erwartungen der Eltern an die Patinnen und Paten und ihre Rolle in der Familienpatenschaft beleuchtet.

Wer begleitet mich bei meiner Aufgabe?

Während der Patenschaft finden in regelmäßigen Abständen Seminare und Teamtreffen statt. Sie bieten Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zu Besprechung schwieriger Situationen. Bei den Treffen können außerdem neue Kontakte geknüpft und der eigene Blickwinkel erweitert werden.

Bei Fragen oder Problemen können sich die freiwillig Engagierten außerdem jederzeit an die professionelle Koordination wenden. Die zuständige Fachkraft sucht nach Lösungen. Sie gibt Rat und Rückhalt.

Welche Erfahrungen können Freiwillige in einer Familienpatenschaft machen?

Vielen Familienpatinnen und Familienpaten gefällt es, sich für etwas Sinnvolles zu engagieren. Als bereichernd empfinden sie es auch, Familien zu entlasten und ihnen bei ihren alltäglichen Sorgen zur Seite zu stehen. Im Interview freut sich eine Familienpatin über die neuen Erfahrungen, die sie in den Familien macht.