Was machen Familienhebammen?

Familienhebammen kümmern sich um Sie, Ihr Baby und Ihre Familie. Schon ab der Schwangerschaft und bis zum Ende des ersten Lebensjahres Ihres Kindes können die Fachkräfte Sie begleiten. Sie geben Tipps zur gesunden Entwicklung und Versorgung Ihres Babys. Mit der Familienhebamme können Sie auch über Sorgen sprechen, die Sie und Ihre Familie belasten. Bei speziellen Problemen helfen Familienhebammen, geeignete Fachleute und Unterstützungsangebote zu finden.

Schwangere oder Eltern, die sich in der Schwangerschaft oder nach der Geburt unsicher, überfordert oder gestresst fühlen, erhalten bei Bedarf und auf Wunsch die Unterstützung durch eine Familienhebamme. Familienhebammen sind besonders ausgebildete Hebammen. Die Betreuung durch eine Familienhebamme ist kostenfrei und leicht ohne Antrag zu erhalten, zum Beispiel über eine Anlaufstelle Frühe Hilfen.

Wie unterstützt mich eine Familienhebamme?

  • Eine Familienhebamme kommt – wie eine Hebamme – zu Ihnen nach Hause. Sie unterstützt Sie dabei, dass es Ihnen und Ihrem Baby gut geht. Ihr Baby soll sich gut entwickeln und der veränderte Alltag gemeinsam gelingen. Sie zeigt Ihnen, wie Sie die gesunde Entwicklung Ihres Babys unterstützen können oder worauf Sie bei der Erziehung achten können. Sie begleitet Sie außerdem bei Arztbesuchen oder Behördengängen.
  • Familienhebammen können bei schwierigen Situationen und besonderen Belastungen in der Familie angesprochen werden: Dies können Sorgen sein, wenn Sie zum Beispiel alleinerziehend oder sehr jung sind, finanzielle oder gesundheitliche Probleme haben oder sich in Ihrer Partnerschaft nicht gut fühlen.

Wenn ich spezielle Probleme habe ...

  • Familienhebammen sind Mitglied im Netzwerk Frühe Hilfen und deshalb besonders gut über die Hilfsangebote in der Umgebung informiert. Wenn Sie mehr oder andere Unterstützung für sich, Ihre Familie oder Ihr Baby brauchen, hilft Ihnen die Familienhebamme dabei, ein passendes Unterstützungsangebot zu finden. Das kann zum Beispiel eine Familienberatungsstelle, medizinische oder psychologische Hilfe, eine Schreiambulanz oder eine Beratungsstelle für Geld- und Suchtprobleme sein.
  • Vertrauliche Informationen gibt Ihre Familienhebamme dabei nur weiter, wenn Sie einverstanden sind und zugestimmt haben.

Wie lange unterstützt mich eine Familienhebamme?

  • Familienhebammen können Sie bereits ab Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Babys begleiten.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, auch danach noch Unterstützung zu brauchen, kann Ihre Familienhebamme weitere Hilfen vermitteln.

Wie zufrieden sind Mütter mit der Betreuung?

Über 90 Prozent der Mütter, die von einer Familienhebamme oder anderen Gesundheitsfachkraft der Frühen Hilfen betreut werden, sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der Betreuung. Das ergibt eine repräsentative Befragung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Fast alle befragten Mütter würden das Angebot der Frühen Hilfen weiterempfehlen. Besonders positiv bewerten die Mütter, dass sie die Gesundheitsfachkraft alles fragen können. Viele finden außerdem, dass die Gesundheitsfachkraft mehr leistet, als sie müsste. Mehr zu Elternbefragung des NZFH.

Kann mich eine Familienhebamme gleichzeitig auch als Hebamme betreuen?

  • Wenn Ihre Familienhebamme als freie Hebamme tätig ist, kann sie Sie grundsätzlich auch als Hebamme betreuen. Die Möglichkeit besteht allerdings nicht überall. In einigen Kommunen werden die Aufgaben von zwei verschiedenen Personen übernommen.
  • Zu den Aufgaben einer Hebamme gehören die Schwangerenvorsorge, die Geburtsvorbereitung, die Betreuung während der Geburt sowie die Betreuung in den ersten Wochen nach der Geburt.

Wer trägt die Kosten?

Die Begleitung durch eine Familienhebamme bzw. durch eine Hebamme ist für Sie kostenlos. Die Kosten übernehmen verschiedene Stellen:

  • Die Betreuung durch eine Familienhebamme ist eine Leistung der "Frühen Hilfen". Die Kosten übernimmt in der Regel Ihre Kommune.
  • Die Betreuung durch eine Hebamme zur Geburtsvorbereitung, Begleitung bei der Geburt und Nachsorge übernimmt Ihre Krankenkasse.

Informationen zu Familienhebammen erhalten Sie bei den Fachkräften für Frühe Hilfen in Ihrer Kommune. Nutzen Sie dazu die Online-Suche "Frühe Hilfen in Ihrer Nähe".